Die Wurzeln von Shiatsu
Obwohl der Begriff Shiatsu erst Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt wurde, ist seine Praxis tief in der traditionellen östlichen Medizin verwurzelt.
Ursprünge in China und Indien
Die Vorgeschichte des Shiatsu lässt sich bis ins China um 500 v. Chr. zurückverfolgen. Damals führte Bodhidharma ein System von Übungen zur Erhaltung der Gesundheit und zur Erlangung der Sinneskontrolle ein – das Tao-Yin (jap. Do-In).
Dieses System umfasste auch Selbstbehandlungen durch Massage und Druckpunkt-Therapie zur Entgiftung und Verjüngung. Tao-Yin verbreitete sich mit anderen chinesischen Heilkünsten in ganz Südostasien und Korea.
Weitere Wurzeln des Shiatsu liegen im indischen Yoga.
Entwicklung in Japan
Ab dem 10. Jahrhundert n. Chr. entwickelte sich in Japan das System Do-In Ankyo.
Do-In bedeutet, Ki-Energie aufzunehmen und im Körper zirkulieren zu lassen,
Ankyo beschreibt das Geben von Ki durch manuelle Techniken wie Druck und sanfte Manipulation.
Diese können als Yin- und Yang-Aspekte einer ganzheitlichen Praxis verstanden werden.
Von Do-In zu Shiatsu
Aus Do-In Ankyo entstanden später Qi Gong und die moderne Anma-Massage. Auch andere Bereiche der fernöstlichen Medizin – wie Moxibustion und Akupunktur – gehen auf diese Tradition zurück.
Die in Japan entwickelte Hara-Diagnose, also das Erkennen von Meridianzuständen durch Abtasten des Bauches, fand später ihren Weg zurück nach China – und wurde zu einem wichtigen Bestandteil des heutigen Shiatsu.